Landesproj. Stadterneuerung: Geht jetzt endlich was weiter?

Landesprojekt Stadterneuerung: Mitgliedschaft verlängert GEHT JETZT ENDLICH WAS WEITER?

Die unter Beteiligung vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde 2017 mit Pomp und Trara von einem Projektbeirat unter Leitung unseres Bürgermeisters gestartete Mitgliedschaft beim Landesprojekt „Stadterneuerung“ würde heuer auslaufen. Daher wurde bei der letzten Gemeinderatsitzung die Beantragung einer einjährigen Verlängerung dieser Mitgliedschaft einstimmig beschlossen.

Aber was kommt jetzt?

Zur Erinnerung: Diese Mitgliedschaft beinhaltete die organisatorische Betreuung und persönliche Begleitung durch die nö. Regional GmbH. Das funktionierte anfänglich auch recht gut. Unter der Leitung von Dipl.Ing. Brüll wurden 6 Arbeitskreise gebildet. Für Ortskern- und Zentrumsgestaltung, Verkehr und Mobilität, Kunst und Kultur, Soziales, Umwelt und für Freizeit. Alle Arbeiten zusammen orientierten sich an einem Leitbild, die Lebensqualität der Menschen unserer Stadt zu sichern und zukunftsorientiert auszugestalten.

Im Zuge der Arbeiten an diesen Themen merkte man, dass die Frage der Mobilität und deren Zukunft alle Arbeitskreise mitbetraf und daher vor allen anderen vorgezogen werden soll. Das ist erfolgt und liegt seit dem Frühjahr 2020 als Verkehrskonzept vor. Aber außer einer öffentlichen Präsentation am 05.10.2020 erfolgte bisher nichts. Keine geordnete Integration des Verkehrskonzepts in die Arbeitskreise, zumindest theoretisch, da Corona bedingt keine physischen Sitzungen stattfinden konnten. Und auch vom seinerzeitigen Projektbeirat wurden bisher keinerlei Aktivitäten gesetzt. Weder eine Erneuerung seiner selbst, da inzwischen eine neue türkis/grüne Mannschaft die Rathausführung übernommen hatte, noch sonst irgendetwas.

Aber jetzt wurde der Antrag von Stadtrat Brandstetter (ÖVP) auf Verlängerung der Mitgliedschaft beschlossen. Wie aber schauen die weiteren Schritte aus? Gibt es dazu irgendwelche konkrete Pläne? Vorschläge ja, aber sonst nur Ansätze. im Verkehrskonzept ist eine Fülle von Maßnahmen enthalten, von der Begegnungszone im Zentrum, zu Verkehrsinseln in der B 44 mit dem Ziel einer Verkehrsberuhigung, zu lokalen und regionalen Radwegen bis zu einem Citybus zwischen Rekawinkel und dem Bahnhof Tullnerbach Pressbaum.

Aber keine echte konzeptionelle Stadtplanung, keine Kosten- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen, kein finanziell gesichertes Umsetzungsprogramm. Unter der Projektbezeichnung Stadterneuerung sind derzeit im Budgetplan für 2021 bis 2025 mickrige 82.000 € budgetiert.

Das ist – wie man auf Wienerisch sagt – ein Lercherlschas. Was also zu machen wäre, ist die Integration des Verkehrskonzepts in die Aufgaben der einzelnen noch ruhenden Arbeitsgruppen. deren Arbeit so rasch wie möglich physisch oder digital aufzunehmen wären sowie in der Folge die in den Gruppen vorgeschlagene Maßnahmen, vor allem auch die städtebauliche, dem Leitbild entsprechende Gestaltung zu einem mehrjährigen Stadtentwicklungsplan Pressbaum 2030, in den auch alle derzeit angedachten Teilprojekte inkludiert sind, zusammenzufassen, zu kalkulieren und die Finanzierung sicherzustellen. Dass das nicht leicht ist, liegt auf der Hand, ist aber notwendig, um ein Flickwerk von möglicherweise unkoordinierten Einzelprojekten mit insgesamten Mehrkosten zu vermeiden.

Dr. Peter Grosskopf

Ein Kommentar

  1. Die Idee ist „zu schön um wahr zu sein“ aber wie soll dies umgesetzt werden (wohin mit dem Verkehr?) außer – der Verkehr wird ab Hofer-Ampel unter die Erde verbannt und kommt erst wieder ab dem lindenhof hinauf.

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