Eigentlich erwartete Finanzstadtrat Naber (ÖVP) und unsere Finanzabteilung noch im Oktober des Vorjahres für 2023 ein negatives Haushaltsergebnis von -237.000 €. Zumindest wurde es so veranschlagt und darauf auch der Budgetvoranschlag für 2024 aufgebaut. Entweder war dieser veranschlagte Verlust bewusst pessimistisch angesetzt, damit das tatsächlich eingetretene positive Resultat als Erfolg der Finanzpolitik dargestellt werden kann. Oder es war wirklich unerwartet, dass die Erträge, das heißt die Einnahmen gegenüber dem Voranschlag um 1,4Mio. € auf 22,6 Mio. € stiegen und sich die Aufwendungen, also die Ausgaben nur um halb soviel erhöhten. Egal, jedenfalls wurde das Jahr 2023 mit einem positiven Saldo von 428.228 € abgeschlossen.

Was aber besonders auffällt ist, dass ein Teil davon nicht wie bisher immer gleich ausgegeben, sondern sinnvoll als Rücklage für einen noch nicht fixierten Bedarf verbucht wurde, was bisher von der nö. Landesbehörde immer untersagt worden war.

Abzüglich dieser Rücklage wurde also ein Endergebnis von 64.622 € erzielt und damit kein Verlust – wie veranschlagt – erzielt. Im Finanzhaushalt, also in dem Teil der Geldgebarung, wo nur echte Ein- und Auszahlungen verbucht werden, verringerten sich die zum Jahresende vorhandenen flüssigen Geldmittel um1,1 Mio. €, was aber keinen Grund zur Besorgnis darstellt, denn es sind ausreichend liquide Geldmittel von 3,2 Mio. € vorhanden. Allerdings hat sich auf Basis errechneten Kennzahlen die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde stark verringert.

Dabei ist die Deckungsfähigkeit des Aufwands auf knapp über 100 %gesunken, das heißt der Aufwand konnte 2023 gerade noch aus den Erträgen gedeckt werden. Auch die Investitionsintensität hat abgenommen, was heißt das weniger investiert werden konnte. Positiv ist nur die weitere Verringerung der Verschuldung der Gemeinde und die Reduzierung der Verschuldungsdauer. Wieweit sich das für 2024 mit fast – 800.000 € besonders negativ veranschlagte Ergebnis durch den etwa im Mai erfolgenden Nachtragsvoranschlag verbessern wird, ist derzeit nicht abzusehen, jedenfalls wird es nötig sein, die für heuer veranschlagten Ausgaben kritisch zu hinterfragen, bevor sie freigegebenen werden.