Pressbaumer Mitteilungen / Juli 2020

In den letzten 5 Jahren gab es von der SPÖ nur männliche Gemeinderäte. Seit der Wahl Ende Jänner 2020 gibt es nun zwei Gemeinderätinnen. Welche Vorstellungen von Gemeindepolitik haben sie?

Ein Grund für die Pressbaumer Mitteilungen (PM), mit ihnen ein Gespräch zu führen.

PM: Was hat Euch veranlasst als Frau bzw. überhaupt für den Gemeinderat zu kandidieren?

Krenn: Dass bei der SPÖ zuletzt nur Männer im Gemeinderat waren, war halt so. Das war aber zu keinem Zeitpunkt eine Triebfeder, mich aufstellen zu lassen. Die Arbeit der SPÖ im Gemeinderat war in den letzten Jahre. unabhängig vom Geschlecht sehr gut. Meine Triebfeder zu kandidieren war, die zuvor in unserer Gemeinschaft geleistete, ehrenamtliche Mitarbeit politisch weiterzuführen, vor allem um gemeinsam mehr für die Menschen bewegen zu wollen.

Holzer: Da in letzter Zeit immer nur Männer im Gemeinderat vertreten waren, war es für mich schon Thema, mich auch im Gemeinderat zu engagieren. Ich habe mich zuvor bei der Sozialdemokratischen Frauenbewegung engagiert und dabei erkannt, dass es sehr viele Themen gibt, welche speziell für Frauen wichtig sind; z.B. die Gleichstellung der Frauen in unserer Gesellschaft wie gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit etc. Meine Motivation zu kandidieren war, für die Bewohner*innen in Pressbaum, im Sinne dieser, etwas bewegen, verändern und verbessern zu können.

PM: Was habt Ihr bisher, beruflich oder privat gemacht? Was sind Eure Hobbies, Eure Stärken?

Krenn: Organisieren war schon immer meine Stärke und daher bin ich glücklich im Projekt Management arbeiten zu dürfen. Loyalität und lösungsorientiertes Denken sind sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich meine Stärken.

Holzer: Ich habe bis zu meiner Pensionierung 30 Jahre lang Einrichtungen (Wohnhaus, Werkstätten) für Menschen mit Behinderungen geleitet. Mein Aufgabenbereich erstreckte sich von Personalführung, Budgetverantwortung, Erstellen von Konzepten bis zu Verhandlungen mit dem Land NÖ und verschiedensten Firmen. Loyalität und Empathie, aber auch Geduld und zielstrebiges Arbeiten bezeichne ich als meine Stärken. Privat bin ein sehr naturbezogener Mensch und bewege mich auch gerne in der Natur.

PM: Was wollt Ihr zu Schwerpunkten Eurer Tätigkeit als neue weibliche Gemeinderäte machen?

Krenn: Lösungsorientiertes Arbeiten liegt mir am Herzen. Gemeinsam kann mehr bewegt und geschaffen werden und hier meine ich auch die parteiübergreifende Arbeit. Blockieren hat noch niemanden weitergebracht.

Holzer: Mein Schwerpunkt wird sicher der soziale Bereich, Seniorenarbeit, Unterstützung bzw. Beratung von Familien und Frauen sein. Eine gute Zusammenarbeit parteiübergreifend ist mir sehr wichtig, da ich es als notwendig erachte, dass wir als gewählte Politiker für die Bürger*innen von Pressbaum die beste Arbeit im Sinne der Menschen unserer Stadt zu leisten haben.
Als Mitglied einer Oppositionspartei sehe ich meine Aufgabe aber auch als Kontrollorgan, welches auf Missstände in der Politik der regierenden Parteien (ÖVP und Grüne) aufmerksam macht.

PM: Welche Initiativen werdet Ihr versuchen zu setzen?

Krenn: Gerne würde ich wieder das Gemeinsame vor das Trennende stellen. Alle gemeinsam an einem Strang für Pressbaum ziehen. Schließlich leben wir ja alle hier. Es ist unsere Stadt, unser Zuhause.

Holzer: Gemeinsam und in guter Zusammenarbeit mit allen Politikerinnen von Pressbaum für die Bewohnerinnen zu arbeiten. Wichtig ist mir auch, immer ein „offenes Ohr“ für die Anliegen der Bewohner*innen zu haben und Projekte bestmöglich in deren Sinne umzusetzen. Eine gute Kooperation mit den Nachbargemeinden ist mir auch sehr wichtig.

PM: Katharina, Du vertrittst im neuen Gemeinderat die SPÖ in den Ausschüssen „Schulen, Kindergärten, Erwachsenenbildung, Bibliothek, Museum“ sowie „ Kultur, Tourismus“. Was sind hier Deine Anliegen?

Krenn: Die Kleinkinderbetreuung liegt uns/mir natürlich am Herzen. Aber auch in Richtung Schulkinder liegt noch viel Arbeit vor uns. Mir ist wichtig, Rahmenbedingungen zu schaff en, die die Chancengleichheit aller Kinder (unabhängig vom familiären Hintergrund) gewährleistet. Unsere Region bietet mit 78% Waldfläche einen hohen Erholungswert, aber neben den Wanderwegen und Mountain Bike Strecken gibt es viel mehr zu entdecken. Die Gastfreundlichkeit der lokalen Wirte, Pensionen und Hotels ist einzigartig. In diesem Bereich liegt mir die engere Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband und den umliegenden Ortschaften am Herzen. Solche Kooperationen können Synergien schaffen.

PM: Inge, Du vertrittst im neuen Gemeinderat die SPÖ als Ausschussvorsitzende im Ausschuss „Soziales, Gesundheit, Familien und Frauen“. Was sind hier Deine Vorstellungen und wie wirst du versuchen, sie zu verwirklichen?

Holzer: Mir ist es sehr wichtig, dass in Pressbaum leistbare Wohnungen (Startwohnungen) für Jungfamilien geschaffen werden. Für Senioren muss es die Möglichkeit geben, zu Hause im gewohnten Umfeld durch gesicherte Betreuung und Pflege alt zu werden. Diesbezüglich ist es mir ein Anliegen beim Neubau von Wohnanlagen auf die Möglichkeit des „Betreuten Wohnens“ zu achten. In Bezug auf Jungfamilien / Frauen ist mir auch die Möglichkeit der gesicherten, ganztägigen Kinderbetreuung ein großes Anliegen. Diese muss für alle leistbar und zugänglich sein!

Ingeborg Holzer – ingeborg@pro-pressbaum.at – Erschienen in Pressbaumer Mitteilungen Juli2020